Ostend-Judo mit frischem Rückenwind

Die Judo-Abteilung des traditionsreichen Frankfurter Turnvereins 1860 (FTV) zog auf ihrer Vollversammlung am 17. März 2024 das Resümee eines ereignisreichen Jahres. 2023 konnte man am traditionellen Hauptsitz im Ostend, direkt um die Ecke vom Frankfurter Zoo gelegen, erstmals ohne pandemiebedingte Einschränkungen trainieren. Vor diesem Hintergrund durften sich Mitglieder und Vorstand über einen außergewöhnlichen Zustrom an neuen Interessenten freuen. Mit einem Bündel schöner Ideen geht die Judo-Abteilung jetzt in die Offensive.

Judoka des FTV 1860 im Jahr 2024

Die Judo-Abteilung des FTV1860 ist leidenschaftlich dem Breitensport verpflichtet. Mit rund 170 Eingeschriebenen zählt sie zu den mitgliederstärksten Angeboten, die Frankfurt am Main hier zu bieten hat. Durch 5 wöchentliche Trainingseinheiten für Kinder und 4 für ältere Jugendliche und Erwachsene werden sämtliche Altersgruppen abgedeckt. Der in seinem Amt bestätigte Abteilungsleiter Christian Reul freut sich darüber, dass insbesondere bei den Älteren ein erstaunlicher Zuwachs zu beobachten sei:

„Bei den Erwachsenen verzeichnen wir seit einiger Zeit eine außergewöhnliche Dranbleiber-Quote“, resümiert Christian Reul. „Der Erfahrung nach sind beim Judo von 10 neu eingestiegenen Erwachsenen 7 nach einem Jahr wieder verschwunden. Bei uns ist es genau umgekehrt: 7 von 10 bleiben dabei! Und es gibt jeden Monat neue Gesichter, weil man uns gern weiterempfiehlt.“

Neu- und Wiedereinsteiger von um die 20 bis nah ans Seniorenalter habe man begrüßen dürfen, darunter Menschen aller Geschlechter und verschiedenster Nationalität. Diesen habe man im FTV1860 viel zu bieten:

  • Judo stellt mit seinem Fokus auf körperliche Agilität, Fallübungen, Kraftzuwachs und Ausdauer ein ideales Ganzkörpertraining dar.
  • Der aus Japan stammende Kampfsport, der ohne Schläge und Tritte auskommt, ist von jeher durch gegenseitige Rücksichtnahme geprägt.
  • So können Judo-Sportler*innen und solche, die es werden wollen, verschiedenste Motivationen ausleben.
  • Das reicht von Frauen und Männern, die einfach beweglicher werden und ihre Fitness verbessern möchten, über neugierig gewordene Eltern von seit längerem aktiven Kindern bis hin zu wettkampforientierten Judokas.

Auch im Jugendbereich verzeichne die Abteilung neuen Zuspruch, so Abteilungsleiter Reul. Hier ist der FTV seit längerem eine gute Adresse, was an der besonderen Beachtung des Kindeswohls liegt: Die Judo-Abteilung besitzt eine*n eigene*n Kinderbeauftragte*n, Ansprechpartner*in bei unangemessenem oder übergriffigem Verhalten von welcher Seite auch immer.

Es gibt vom Krabbeljudo mit elterlicher Unterstützung über Gruppen für Anfänger und Fortgeschrittene bis hin zum Training für höher graduierte Jugendliche maßgeschneiderte Angebote. Mit einigen Neuerungen für den Jugendbereich, die auf der Abteilungsversammlung beschlossen wurden, will man die Nachwuchsarbeit noch attraktiver machen:

  • Eine Anzug-Börse wird für die kostengünstige Weitergabe von Judogis (Anzügen) sorgen, aus denen Kinder herausgewachsen sind. Das erleichtert Familien mit wenig Geld eine gleichberechtigte Teilhabe.
  • Mit der Besetzung der Jugendwart-Stelle sind die Kinder und Jugendlichen der Judo-Abteilung im Abteilungs- wie auch im Vereinsvorstand besonders vertreten. Ihre Interessen und Sorgen werden so besser gehört.
  • Für ausscheidende Trainer*innen wurde Ersatz aus den eigenen Reihen rekrutiert, darunter einige sehr aktive männliche und weibliche Jugendliche mit bestem Draht zu den Jüngsten.
  • Neuer Merchandise wie T-Shirts und Kapuzenpullis mit eigens gestaltetem, dynamischem Zweikampf-Motiv wird in allen Größen verfügbar sein. So können Groß und Klein ihre Zugehörigkeit zum Verein nach außen tragen.
  • Für Wettkämpfe erhalten die Kinder künftig große Rückenaufnäher mit Name und Vereinslogo, die auf den Judoanzug genäht werden. Das dürfte den mannschaftlichen Zusammenhalt fördern.

Des Weiteren beschlossen die FTV-Judokas, nach coronabedingter Unterbrechung auch im Erwachsenenbereich wieder ein Wettkampfteam aufzustellen. Es soll in der Bezirksliga starten. Zur Abdeckung der ambitionierten Ziele wurde eine gestaffelte Erhöhung des Abteilungsbeitrags um 2 Euro für Mitglieder bis 8 Jahre und um 5 Euro für alle Älteren beschlossen. Dafür werden die Gürtelprüfungen in Zukunft kostenlos sein. Auf einen lediglich moderaten Aufschlag wurde Wert gelegt, um einkommensschwächere Familien nicht vor Probleme zu stellen. In Härtefällen mobilisiert die Abteilungsleitung Unterstützung.

Auf der Vollversammlung wurden neben Abteilungsvorstand Christian Reul auch Martin Ludwig als Sportwart und Frank Picolin als Kassenwart in ihren Ämtern bestätigt.